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Wo entstehen Thrombosen, was sind Warnsignale, welche Diagnoseverfahren gibt es?

Thrombose: Wo kommt sie vor?

Im Prinzip können Thrombosen überall im Blutkreislauf auftreten. Sie bilden sich aber bevorzugt dort, wo das Blut langsam fließt: in den Venen. Am häufigsten sind die Venen der Beine und des Beckens betroffen. Man unterscheidet zwischen oberflächlichen Venenthrombosen, die sichtlich erkennbar sind, und tiefen Venenthrombosen, abgekürzt TVT.

Oberflächliche Thrombosen sind weniger gefährlich. Im Vordergrund steht hier die schmerzhafte Entzündung. Eine fachärztliche Behandlung ist notwendig, zum einen wegen dieser Beschwerden und zum andern, weil sich die oberflächlichen Thrombosen in die tiefen Venen ausbreiten und dadurch schwerwiegende Komplikationen hervorrufen können.

Sehen Sie hier im Video, wie sich eine TVT entwickelt und durch welche Symptome sie sich zeigt

Was sind Warnsignale und Symptome von Thrombosen?

Thrombosen können Schmerzen verursachen, sie können sich aber auch völlig ohne erkennbare Anzeichen entwickeln – viele tiefe Thrombosen verlaufen „stumm“. Es gibt also nicht immer eindeutige Alarmsignale, die auch dem Arzt die Diagnose erleichtern können. Die aufgeführten Symptome können jedoch ein Anhaltspunkt für Sie sein. Sollten Sie eines oder mehrere der Krankheitsanzeichen bei sich bemerken, kontaktieren Sie bitte sofort Ihre Ärztin oder Ihren Arzt!

Krankheitszeichen bei tiefen Venenthrombosen (TVT)

  • Schmerzen und Spannungsgefühl in den Beinen, was sich bei Belastung noch verstärkt
  • Ziehende Schmerzen in Leiste, Kniekehle oder Fußsohle. Die Venen werden durch die Haut stärker sichtbar
  • Bläulich-rötliche Verfärbung der Haut
  • Schwellung des Knöchels, Unterschenkels oder des gesamten Beins

Illustrationen zu Anzeichen einer tiefen Beinvenenthrombose.

Was sind Warnsignale und Symptome einer Lungenembolie (LE)?

Gelangt ein Embolus in eine Lungenarterie und verstopft sie, spricht man von einer Lungenembolie. Schmerzen beim Einatmen oder Luftnot deuten darauf hin.

Durch die Verstopfung wird zum einen die Durchströmung des dahinterliegenden Gewebes mit Blut verhindert, und zum anderen kommt es zu einem Blutstau vor dem Thrombus, der zu einer Druckerhöhung im Lungenkreislauf führt. In Folge dieser Druckerhöhung kommt es zu einer plötzlichen Überlastung des Herzens. Es muss nun gegen einen erhöhten Widerstand arbeiten. Dabei besteht die Gefahr eines akuten Herzversagens und einer unzureichenden Sauerstoffversorgung aller Organe.

HINWEIS: Eine Lungenembolie ist nicht dasselbe wie ein Herzinfarkt; obwohl die Symptome ähnlich sind, sind die beiden Erkrankungen völlig unterschiedlich.

Krankheitszeichen bei Lungenembolie (LE):

  • schnelle Atmung
  • Brustschmerzen, oft atemabhängig
  • Schneller / unregelmäßiger Puls
  • Blaufärbung der Lippen
  • Husten, oft mit blutigem Auswurf

Illustrationen zu Anzeichen einer Lungenembolie.

So werden tiefe venöse Thrombosen und Lungenembolien diagnostiziert

Ihr Arzt wird zur Diagnose folgende Untersuchungen durchführen: Durch Befragung und körperliche Untersuchung wird er die Wahrscheinlichkeit des Vorliegens einer Thrombose bestimmen.

D-Dimer-Test zur TVT-Diagnose

Dieser Bluttest erkennt bestimmte Abbauprodukte eines Blutgerinnsels und hilft festzustellen, ob jemand eine Thrombose hat. Meist sind weitere Tests erforderlich, um die Diagnose sicher zu bestätigen.

Ultraschall für die TVT-Diagnose

Ein spezielles Ultraschallverfahren ist heute Methode der ersten Wahl, um eine TVT zu diagnostizieren. Dieses Verfahren ist einfach und nicht-invasiv. Ihr Arzt wird mit einer Handsonde über Ihr Bein fahren und auf dem Bildschirm beobachten, ob sich ein Thrombus (Gerinnsel) gebildet hat.

Animation zum Diagnoseverfahren der Beinvenenthrombose

Phlebogramm zur TVT-Diagnose

Wenn Ihr Arzt kein eindeutiges Ergebnis nach der Durchführung eines D-Dimer-Tests und/oder Ultraschalls hat, kann er einen Phlebogramm-Test anwenden. Bei diesem Verfahren wird ein spezieller Farbstoff in eine Vene Ihres Fußes injiziert und dann Röntgenaufnahmen von Ihrem Bein gemacht. Wenn Sie eine TVT haben, sammelt sich der Farbstoff rund um das Gerinnsel und macht dies auf der Röntgenaufnahme sichtbar.

Computertomographie (CT) zur Lungenembolie-Diagnose

Ein CT-Scan bietet Ihren Ärzten ein 2-dimensionales Bild Ihrer Organe. Um herauszufinden, ob eine Lungenembolie vorliegt, wird Ihr Arzt einen speziellen Farbstoff in Ihr Blut injizieren. Bilder aus dem CT-Scan machen es möglich, die Blutgefäße in der Lunge zu sehen und festzustellen, ob sich dort ein Blutgerinnsel gebildet hat.

Animation zum Diagnoseverfahren der Lungenembolie

Lungen-Scan oder Ventilations-Perfusions-Scan (V/Q Scan) für die Lungenembolie-Diagnose

Ein V/Q-Scan zeigt die Strömung der Luft durch Ihre Lungen und hilft Ihrem Arzt festzustellen, ob Sie eine Lungenembolie haben. Bei diesem Verfahren atmen Sie ein spezielles Gas ein; der V/Q-Scan hebt dann hervor, wie das Gas durch Ihre Lungen strömt. Gleichzeitig erhalten Sie eine Injektion, die aufzeigt, wie das Blut durch Ihre Lunge fließt. Ihr Arzt erkennt eine LE daran, dass durch Teile der Lunge Luft strömt aber kein Blut.

Diagnose Thrombose – woran Sie beim Arztgespräch denken sollten

Es kann hilfreich sein, wenn Sie ein paar Fragen vorbereitet haben. Seien Sie offen gegenüber Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt und bitten um die für Sie wichtigen Informationen.

Mit gezielten Fragen ins Arztgespräch!

  1. Wie lange muss ich behandelt werden?
  2. Was passiert, wenn ich mich krank fühle und eine zusätzliche Behandlung benötige?
  3. Wie bald kann ich nach meinem Gerinnsel zu normaler körperlicher Aktivität, wie Bewegung und Sport, zurückkehren?
  4. Was sind die Risiken des Fliegens. Kann ich fliegen und wenn ja, was muss ich beachten?
  5. Kann ich schon während der Behandlung ein weiteres Blutgerinnsel bekommen?
  6. Wie kann ich Komplikationen verhindern?
  7. Darf ich Schmerzmittel während der Behandlung einnehmen?
  8. Was passiert, wenn ich eine Dosis meines Thrombose-Medikamentes vergesse? Was muss ich dann tun?
  9. Was passiert, wenn ich versehentlich eine doppelte Dosis genommen habe?

Einige Ihrer Fragen und Anliegen können sich auch darauf beziehen, wie Sie sich fühlen – sei es Angst, oder Sorgen, oder, wie Sie über das Thema mit Ihren Angehörigen sprechen. Wenn Sie zu dem Thema Fragen haben, dann wenden Sie sich an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.

Beziehen Sie Ihre Familie ein

Ihre Familie oder Freunde können eine wichtige Rolle während Ihrer Behandlung spielen. Sie können Ihre Freunde oder Familie mit einbeziehen, indem Sie jemanden bitten, Sie zum Arzt/Ärztin zu begleiten, oder sich mit Ihnen zusammenzusetzen, um den Termin im Vorfeld durchzusprechen. Sie können Ihnen helfen, wichtige Punkte zu beachten oder haben vielleicht selbst ein paar Fragen.

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